Ich suche nach einem passenden Ort, um eine „Schule der Gelassenheit“ anzubieten.
Dorthin sollen Menschen kommen können, um Kurse oder Einzelunterricht in Gelassenheit und authentischer Präsenz zu lernen. Der Unterricht soll zwei Themen umfassen:
„Sich selbst lassen“
Sich selbst zu lassen – die eigenen festgefahrenen Muster und Angewohnheiten, Spannungen und Ansprüche und das eigene Ego – ist in der Praxis gar nicht so einfach. Meister Eckhart sagte: „Traun, dazu gehört Eifer und Hingabe und ein genaues Achten auf des Menschen Inneres und ein waches, wahres, besonnenes, wirkliches Wissen darum, worauf das Gemüt gestellt ist mitten in den Dingen und unter den Leuten. Dies kann der Mensch nicht durch Fliehen lernen, indem er vor den Dingen flüchtet und sich äußerlich in die Einsamkeit kehrt; er muss vielmehr eine innere Einsamkeit lernen, wo und bei wem er auch sei.“ Meister Eckhart
Durch meine Verbindung der Technik von F.M. Alexander und meiner Kenntnis der Neurobiologie, Physiologie, Anatomie und Psychologie mit seiner Lehre kann ich dem Schüler * dabei helfen, sich selbst besser kennenzulernen und loszulassen, sowie neu auszurichten. Indem der Schüler lernt, sich nicht von seinen Gewohnheiten beherrschen zu lassen, kann er sich ganz frei und gelassen, souverän und authentisch dem widmen, was er gerade tun möchte. Denn Gelassenheit hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun, sondern mit Freiheit und eigener Stärke.
„Souverän gehorchen – lebendig führen und folgen„
Gehorsam hat auch nichts mit Unterwerfung zu tun, sondern mit Vertrauen in den Führenden, dass er es gut meint und die richtigen Entscheidungen für einen und das gemeinsame Ziel trifft. Dazu muss man aber wissen, was für einen selbst stimmig ist und ob man bereit ist, sich anzuvertrauen. Der Führende wiederum muss sich über seine Verantwortung der Führung im Klaren sein, die er niemals mit Härte durchsetzen darf. Beide müssen sich selbst dabei loslassen.
Diese Qualität kann man wunderbar mit Pferden lernen, auch wenn man selbst nicht reitet. Denn Pferde sind wunderbare Spiegel des Umgangs mit uns selbst. Sie reagieren auf feinste Nuancen der Körpersprache und Stimmungen. Um mit einem Pferd souverän umgehen zu können – ob auf dem Boden oder im Sattel – braucht man vor allem genau das: Souveränität, d.h. eine Klarheit und Achtsamkeit für das, was man tun möchte, und die Ausstrahlung, dass das genau so richtig und gewollt und vor allem ungefährlich ist. Denn Pferde sind Fluchttiere und entscheiden im Zweifelsfall lieber selbst, anstatt sich jemandem anzuvertrauen, der sich seiner Sache nicht sicher ist. Diese Souveränität lässt sich jedoch nicht mit Härte oder zu viel Druck erreichen, sondern nur mit liebevoller Klarheit und mentaler Stärke.
Die Bodenarbeit am langen Arbeitsseil oder auch die Freiarbeit im sogenannten Roundpen ist wunderbar geeignet für alle Menschen in Führungspositionen, die sich mehr Klarheit und Souveränität wünschen: Eltern, Pädagogen, Manager, etc.
Genauso wichtig ist diese Ausrichtung aber auch für Menschen, die Gehorsam leisten müssen, also Ordensleute, Mitarbeiter oder schlicht alle Menschen, die ihr Leben von Gott leiten lassen wollen. Denn damit es kein sogenannter Kadavergehorsam wird, ist es entscheidend, wie wir Gehorsam leisten. Souverän gehorchen können wir nur, wenn wir selbst gut bei uns sind, uns innerlich ausrichten und dann vertrauensvoll anlehnen.
Als ehemalige Nonne kenne ich die Schwierigkeiten, Gehorsam zu leisten, wo es gegen den eigenen Strich geht, und als Reiterin weiß ich, wie kostbar es ist, wenn das Pferd sich vertrauensvoll in die Hände des Reiters begibt und sich an den Zügel anlehnt.
Bei dieser Arbeit geht es um Achtsamkeit für das eigene Wollen und Wünschen, Widerstand, Selbstwirksamkeit, Vertrauen und Wachstum. Sie führt zu einer selbstbestimmten Haltung und Handlungsweise, in der man lebendig führen und folgen kann.
*Ich verwende der Einfachheit halber auf dieser Seite stets die allgemeine Form „Reiter“ und beziehe darin alle möglichen Geschlechter mit ein.